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Ziele und Inhalte der Ausbildung

Ziel der Ausbildung im Fach Pädagogik/Pädagogische Psychologie ist es, fundierte und tragfähige pädagogisch-psychologische Kompetenzen auf- und auszubauen, die vielschichtig miteinander verbunden sind und theoretische, praktische, personale, soziale und methodische Dimensionen besitzen.
Dabei werden erziehungswissenschaftliche Konzepte und Theorien vermittelt, praktisch-berufsfeldbezogene Kenntnisse und Fertigkeiten aktiviert und Umsetzungsmöglichkeiten für den Schulalltag erarbeitet und diskutiert.

Ausbildungsplan Übersicht Pädagogische Psychologie


Tendenzen

In der gegenwärtigen bildungspolitischen Diskussion lassen sich u. a. folgende Tendenzen beobachten:

  1. Das Spektrum an Lehr-Lern-Formen hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert, die Weiterentwicklung von Lehr- und Lernkultur spielt bei der Umgestaltung des Schulsystems in Baden-Württemberg eine tragende Rolle. Dabei gewinnen auch digitale Medien an Bedeutung.
  2. Vor dem Hintergrund sich wandelnder sozialer und gesellschaftlicher Bedingungen wird die Erziehungsaufgabe von Lehrkräften immer wichtiger.
  3. Die Ansprüche an die Person des Lehrers/der Lehrerin sind vielschichtig: Förderung in Verbindung mit pädagogischer Diagnostik, Beratung von Eltern und Coaching von Schülerinnen und Schülern, Gestaltung von Lernumgebungen und Sichern von Standards, Mitwirkung bei der Weiterentwicklung von Schule und Unterricht gehören zu den zentralen Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern. Hinzu kommen weitere personale Kompetenzen wie gutes Selbstmanagement, effizienter Umgang mit der Ressource Zeit und wirksame Strategien der Stressbewältigung als wichtige Voraussetzungen, um im Berufsleben gesund zu bleiben und die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.


Der reflektierte Praktiker als Aufgabe lebenslangen Lernens

Im Begriff des „reflektierten Praktikers“, der auf der Basis eines soliden Berufswissens agiert, wird ein wesentliches Ziel der Ausbildung auf den Punkt gebracht: Der „reflektierte Praktiker“ verfügt nicht nur über unbewusstes und bewusstes Handlungswissen (knowing-in-action), sondern auch über die Fähigkeit zur Reflexion in der Handlung (reflection-in-action) und kann diese wiederum nach der Handlung reflektieren. Auch nach Abschluss der Ausbildung ist dieses Ziel nicht ein für alle Mal erreicht. Die Spannung zwischen Theorie und Praxis muss ein ganzes Berufsleben lang immer wieder neu reflektiert und ausbalanciert werden. Für Lehrerinnen und Lehrer in den ersten Berufsjahren bietet das Seminar Rottweil in Zusammenarbeit mit dem RP Freiburg dafür eine Veranstaltungsreihe an: Begleitung in der Berufseingangsphase (BEP).

Struktur der Ausbildung

Seminarsitzungen

In regelmäßig stattfindenden Seminarsitzungen erarbeiten sich die Referendarinnen und Referendare auf der Grundlage von wissenschaftlichen Theorien eine reflektierte Unterrichtspraxis. Die Veranstaltungen in „PäPsy“, wie es im Rottweiler Jargon heißt, sind in fächergemischten, festen Kursen organisiert. Sie finden im ersten Ausbildungsabschnitt in der Regel wöchentlich, im zweiten nach speziellem Zeitplan statt.

Blended Learning

Etwa ein Fünftel der Ausbildung findet in Form von Blended Learning auf der Lernplattform Moodle statt. Eine Praxisaufgabe zur Medienbildung stellt einen Schwerpunkt im BL dar: Die Referendarinnen und Referendare entwickeln Ideen zur Gestaltung des Unterrichts, verfassen Unterrichtsentwürfe und stellen diese auf der Lernplattform zur Diskussion. So erhalten alle Kursteilnehmer/innen Anregungen für den eigenen Unterricht.

FiSch – Führung im Schulalltag

Für erfolgreiches Handeln von Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag sind Führungskompetenzen in allen Bereichen grundlegend, z. B. bei der Klassenführung, der Elternarbeit, in Konferenzen und Arbeitsgruppen, bei der Schulentwicklung, aber auch im „ganz normalen“ Unterricht. Die beiden Ausbildungselemente FiSch I und II sind als Kompetenztraining für die Führung im Schulalltag konzipiert:

I. Lehrerverhaltenstraining (FiSch I)

Das Lehrerverhaltenstraining (FiSch I) findet bereits in den ersten Wochen der Ausbildung (Vorkurs) als ganztägige Veranstaltung am Seminar statt. In einem videogestützten Micro-Teaching werden zentrale Unterrichtsfertigkeiten eingeübt und gemeinsam besprochen: Lehrervortrag und Unterrichtsgespräch. Dabei wird in kleinen Gruppen gearbeitet, in denen jede/jeder Teilnehmende Feedback bekommt: von Mitreferendaren und -referendarinnen und den betreuenden Ausbildern und Ausbilderinnen. So kann das eigene Selbstbild durch Fremdeinschätzungen ergänzt oder korrigiert werden. (Broschüre FiSch: I. Lehrerverhaltenstraining)

II. Classroom Management und Elternarbeit (FiSch II)

Das Kompetenztraining FiSch II führt das Lehrerverhaltenstraining im Vorkurs fort. Auch hier wird im Format des Micro-Teaching gearbeitet.
In zwei Bausteinen, Elternarbeit und Classroom Management, lernen die Referendarinnen und Referendare zentrale Führungsaufgaben im Schulalltag anhand konkreter Situationen zu reflektieren und professionell zu gestalten.
Inhaltlich geht es um Unterrichtsstörungen, schwierige Situationen im konkreten Umgang mit Schülerinnen und Schülern, Gesprächsführung / Konfliktgespräche, Beratung und Elterngespräche. Die Referendarinnen und Referendare können eigene Fallbeispiele aus ihrer Unterrichtspraxis einbringen

Schulbesuchstag

Der Schulbesuchstag findet im 2. Ausbildungsabschnitt, meist im November, statt. Die Referendarinnen und Referendare können sich vor Ort über „andere“ Schulen informieren, z. B. Waldorfschulen, Internate, berufliche Schulen, Gemeinschaftsschulen, und deren Alltag miterleben. Sie erweitern dabei ihr Bild von Schule und schärfen den Blick für die eigene Schule.

Inklusion

Das Querschnittsthema Inklusion wird im zweiten Ausbildungsabschnitt in PäPsy bearbeitet. In einer Fachsitzung erfolgt zunächst eine Einführung ins Thema, im Rahmen einer Halbtagsveranstaltung werden Workshops zu unterschiedlichen Aspekten von Inklusion bearbeitet. Schließlich wird im Blended Learning auf der Grundlage verschiedener wissenschaftlicher Aufsätze über die Anwendung und Umsetzung von inklusiven Bildungsangeboten im Gymnasium diskutiert. Zudem besteht im Rahmen des Schulbesuchstags und der Module die Möglichkeit, ein SBBZ (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum) zu besuchen und ggf. Fragen zur möglichen Kooperation mit dem Gymnasium zu stellen.

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