- Gender
Mainstreaming
Gender:
Wissenschaftliche Analysekategorie, die sich seit den 80er Jahren
auf das u.a. durch Erwartungshaltungen sozial konstruierte
Geschlecht bezieht (im Unterschied zur
lexikalisch-grammatikalischen Kategorie, z.B. die Schokolade), d.h.
es geht um den soziokulturellen Unterschied von Geschlechtern
(nicht notwendigerweise in Übereinstimmung mit der
biologischen Klassifikation „sex“) und um die damit
verbundenen Machtpositionen bzw. Abwertungen (die über
reines Rollenverhalten hinausgehen).
Mainstreaming:
"To mainstream" bedeutet etwas, das bisher lediglich am
Rande betrachtet wurde, als zentrales Kriterium aufzunehmen, es zum
"roten Faden" zu machen.
Gender Mainstreaming wurde im Amsterdamer Vertrag von 1996 als
Querschnittsaufgabe für alle Verwaltungsbereiche und
Entscheidungsprozesse (Artikel 3, Absatz 2) formuliert:
"Bei allen in diesem Artikel genannten Tätigkeiten wirkt die
Gemeinschaft darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die
Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern."
Auf der Ebene des Politischen bedeutet dies (APUZ 34/2002):
(Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Bewertung des
Politikprozesses mit dem Ziel der Integration der Perspektive der
Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen und Stufen.